Klinische Prozesse steuern und koordinieren

Ideales Versorgungsmanagement: Prozesse steuern und koordinieren

In Zeiten höchster Leistungsanforderungen und fortschreitender Ressourcenknappheit stehen Gesundheitseinrichtungen vor der Herausforderung innovations- und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Eine lückenlose, standardisierte Dokumentation aller Leistungen trägt erheblich zum Behandlungserfolg bei. Sie dient als Leistungsnachweis, manifestiert die rechtliche Absicherung und gibt Auskunft über das aktuelle Befinden des Patienten. Eine methodische Vorgehensweise ist hierfür von besonderer Bedeutung.

Das Institut für Workflow-Management im Gesundheitswesen (IWiG) hat im Rahmen eines Projektes mit dem Marienkrankenhaus Kassel für die am häufigsten durchgeführten Operationen standardisierte Behandlungsprozesse entwickelt. Das Ziel war die Erstellung einer vollständigen und transparenten Dokumentation, die schon vor der stationären Aufnahme des Patienten beginnt sowie die Vermeidung redundanter Daten.

Die systematische Erfassung einheitlich definierter Versorgungsleistungen bietet den Klinikmitarbeitern Sicherheit und Orientierung bei ihrer täglichen Arbeit, insbesondere auch neuen Kollegen aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich. Die Dokumentation von Abweichungen, Beobachtungen und Anordnungen zeigt mögliche Versorgungsrisiken schon vor der Aufnahme des Patienten auf. Doppelte Dokumentationen entfallen, dies reduziert die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter. Der Arbeitsablauf kann reibungslos und ohne Unterbrechungen durchgeführt werden. Die Gefahr von Falschbehandlungen wird minimiert und die Behandlungsqualität steigt.

Die Basisdaten der Behandlungsstandards wurden mit der innovativen und mehrfach ausgezeichneten Software-Lösung ClipMed standardisiert übernommen und als Patientenkurven ausgedruckt. Das Marienkrankenhaus Kassel erstellte jeweils eine hauseigene Kurve für die Pflege und eine Kurve für die Chirurgie. Die vorbedruckten Kurvenblätter unterstützen einen strukturierten Informationsaustausch zwischen allen am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen. Im Gegensatz zur Handschrift ist der Druck immer gut lesbar. So werden Fehler, Missverständnisse und zeitraubende Rückfragen vermieden.

Pfadkurven stellen einen echten Mehrwert für jede Klinik dar. Jedoch müssen die klinischen Prozessabläufe auf dieses Instrument abgestimmt sein. Wenn dies gelingt, profitieren alle am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen, insbesondere jedoch der Patient.